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1. Geschichte des Altertums - S. 22

1879 - Mainz : Kunze
22 Erster Abschnitt. Könige und reiche Leute Purpurzeuge kaufen konnten. Mit der Er-oberung von Constantinopel (1453) ging diese Kunst der Purpur-frberei verloren; gegenwrtig gebraucht man gedrrte Cochenillen-wrmer zur Bereitung der Scharlachfarbe. Wie die Schrift entstanden ist, wird uns nicht genau erzhlt, es wird nur gesagt, da Kadmus d. i. der Mann aus Osten (. 9, 3) sie nach Griechenland mitgebracht habe. Als Schreibmaterial benutzte man anfangs Steine, Holz und Erz. Auf gyptisches Papier *), auf Baumbast, auf Kokos-und Palmenbltter, so wie auf wchserne Tafeln schrieb man mit einem spitzen Griffel. Spt erst richtete man in Pergamum in Klein-asien Thierhute zum Schreiben zu, woher sie auch den Namen Per-gament führen. Unser Lumpenpapier ist erst vor 500 Jahren erfunden worden **). Die Ph- Die Phnizier waren khne Seefahrer und kluge Handelsleute. ker alten Welt hat so weite und so entfernte Lndergebiete See colonisiert, als sie. Gold und Silber holten sie aus Spanien, Zinn aus England, Bernstein aus der Ostsee. Auf dem Landwege zogen ihre Karawanen nach Aegypten, Persien und Indien, und was sie von einem Volke erstanden, das verhandelten oder vertauschten sie bei dem andern. So holten sie Rucherwerk aus Arabien und brachten es den Griechen; aus Indien (Ophir?) holten sie Zimmt, Pfauen und Affen und verkauften sie in Aegypten, wo sie feine Baumwollenzeuge und Glas einhandelten. Auf ihren Handelsreisen grndeten sie neue Städte an Pltzen, welche fr ihre Geschfte vortheilhaft gelegen waren, und dies machte sie sehr bekannt. Der gyptische König Necho befahl ihnen, als er sie unterworfen hatte, ganz Afrika zu umschiffen, da man dessen Ausdehnung nicht kannte. Drei Jahre sollen sie zu dieser Entdeckungsreise gebraucht und dieselbe glcklich vollbracht haben. Die phni- Die wichtigsten Städte im Lande der Phnizier waren Tyrus, D?o g^wdet das aus der Jnselstadt und der gegenber auf dem Festlande ge-Carthago. legenen Altstadt bestand, und Sidon. Von Tyrus aus soll 888 *) Man nahm von der Papyrusstaude die innere feinere Bltterhaut, legte einige Lagen kreuzweise der einander, bego sie mit warmem Nil-wasser, prete und glttete sie dann. **) Die Erfindung des Glases, welche gewhnlich den Phniziern zuge-schrieben wird, kommt ihnen wohl nicht zu, denn sie bezogen selbst solches aus Aegypten. Im Bergbau, in der Verarbeitung der Metalle und in der Weberei, welche sie von den Babyloniern erlernt haben, waren die Phnizier Meister.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 224

1878 - Mainz : Kunze
224 Vierte Periode des Mittelalters. Nachfolge, und Pizarro wußte die Gelegenheit zu benutzen, um Peru zu gewinnen. Er warf sich als Schiedsrichter dieser Thronstreitigkeiten auf, nahm bei einer Unterredung den Inka Atahualpa gefangen und ließ ihn als Verächter der heiligen Schrift hinrichten. Eine unermeßliche Beute ward in Peru gefunden; auf den Reiter kamen über 10.000 Thlr., auf den Fußgänger die Hälfte, auf einen Hauptmann 30.000 Thlr. Almagro holte inzwischen Verstärkungen, da Pizarros Willkür und Grausamkeit die unglücklichen Landesbewohner zur äußersten Notwehr trieb. Allein bald entzweite er selbst sich mit Pizarro und bekriegte denselben mit entschiedenem Glücke. Sobald sich aber Pizarro wieder erholt hatte, besiegte er seinen Gegner (1538), nahm ihn gefangen und ließ ihn hinrichten. Diese That rächte später der junge Almagro und ermordete den Franz Pizarro. Der neu ernannte Statthalter Vaca de Castro nahm aber 1542 den widerstrebenden Almagro gefangen und ließ ihn enthaupten. Jetzt entstanden in Peru, Chile, Quito allmählich Niederlassungen, welche dem spanischen Mutterlande Jahrhunderte lang eine unerschöpfliche Goldgrube waren. Die Entdeckung Amerikas ist für Europa von den wichtigsten Folgen gewesen. Unermeßliche Schätze wanderten aus der neuen Welt nach der alten. Durch die neuen Colonien wurde der bisherige Landhandel in einen Seehandel verwandelt und dessen Hauptthätigkeit vom Mittelmeer weg nach der europäischen Westküste verlegt. Viele amerikanische Produkte, welche wir jetzt ungern vermissen würden, z. B. Kartoffeln, Tabak, Mais, Chinarinde, Cochenille, Chokolade 2c. wurden heimisch in Europa und andere (Zucker und Kaffee) aus Ostindien nach Amerika verpflanzt, welches jetzt unfern Bedarf allein zu liefern vermag. Spanien, Portugal, England und Holland waren es vorzugsweise, welche in der neuen Welt Colonien anlegten und dadurch Veranlassung gaben, daß seitdem Millionen die Bahn nach Westen einschlugen und sich dort ansiedelten. §. 40. ilitfßtalmirfiß iiniitfitiiugeii iintt Zujiäiule. Das Mönchswesen und das Rittertum sind Erscheinungen, welche dem Mittelalter eigentümlich sind und schon oben ausführliche Schilderung gefunden haben. Wir müssen hier noch einige beifügen und näher betrachten: Das Ge- 1) Das Gerichtswesen. Es war anfangs durch Gebrauch und richtswesen Herkommen bestimmt, bis allmählich geschriebene Satzungen eingeführt “Hjter“1 wurden. Diese enthielten nur Verbote und Strafen. Jedes Vergehen, selbst der Mord, konnte in frühester Zeit durch Geld gesühnt werden.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 117

1878 - Mainz : Kunze
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes zc. 117 4. Der vierte Kreuzzug (1204). Der Kinder Kreuzzug (1212). Schon Barbarossas Sohn Heinrich Vi. hatte einen neuen Kreuz- Fulco von zug gelobt, als ihn nach 7 jähriger Regierung unerwartet der Tod er-eilte (1197). Aber 7 Jahre später gelang es dem Papste Innocenz Iii. neuen Kreuz-durch den eifrigen Bußprediger Fulco von Neuilly die abendländischen m' Christen zu einem Zuge ins heilige Land zu bewegen. Ein ansehnliches Heer sammelte sich unter dem Grafen Balduin von Flandern, welcher sich an das mächtige Venedig wandte, um die Fahrt über das Meer leicht und sicher zu machen. Rath und Volk dieser reichen Seestadt, deren Schiffe auf allen Meeren fuhren und wohlbekannt waren, entsprachen den Wünschen der Kreuzfahrer und führten sie unter Anführung des greisen, fast erblindeten Dogen Dandolo nach Dalmatien über. Hier erschienen Gesandte des entthronten griechischen Kaisers Jsaac Angelus mit der Bitte um Hülfe und machten verlockende Zusicherungen. Die Venetianer und Kreuzfahrer gingen bereitwillig auf diese Vorschläge Die Veneein, setzten den griechischen Kaiser Jsaac Angelus und seinen Sohn Alexius wieder in ihre Rechte ein und harrten der Erfüllung der ge- gründen das gebenen Versprechen. Da der neue Kaiser diese zu halten nicht im ^isertum Stande war, so eroberten die Kreuzfahrer die griechische Hauptstadt 1204-1261. unter entsetzlichen Greueln und gründeten (1204) in Constantinopel ein lateinisches Kaisertum unter Balduin, welches den Venetianern zwar großen Ländergewinn und ungeheure Handelsvortheile brachte, aber für die Eroberung des heiligen Landes ohne Folgen blieb. Schwärmerische Priester hatten damals den Glauben verbreitet. Der Kinder es könne das heilige Land nur durch unschuldige Kinder den Händen der Ungläubigen entrissen werden. So sammelten sich zuerst in Frank-traurig 1212. reich und dann in Deutschland Tausende von Kindern zu einem Zuge ins gelobte Land und rissen ungeachtet des entschiedensten Widerspruchs vernünftiger Eltern und Vormünder noch zahllose Scharen mit sich fort. Viele erlagen den ungewohnten Mühseligkeiten der beschwerlichen Reise, andere blieben in der Fremde als Dienstboten; die wenigen, welche die Heimat wieder sahen, wurden mit Hohn und Spott empfangen. An 30,000 Kinder waren auch in Marseille zusammengeströmt; 2 Kaufleute versprachen, sie unentgeltlich nach Palästina überzusetzen. Allein 2 Schiffe scheiterten; die 5 andern steuerten nach Afrika, und Sklaverei war das Loos der armen Kinder. 5. Der fünfte Kreuzzug (1227). Diese Begebenheit erschwerte die Bemühungen des Papstes Innocenz, einen neuen Kreuzzug zu Stande zu bringen, außerordentlich. Doch

4. Geschichte des Mittelalters - S. 219

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung k. 219 Dürer, welcher 1471 zu Nürnberg geboren und von Kaiser Maximilian und Carl V. mit großen Ehrenbezeugungen überhäuft wurde, diese Kunst sehr verbessert, indem sie sich statt des Grabstichels seitdem des Aetzgrundes und des Scheidewassers bedienten. Von eben so großer Bedeutung sür die Entwickelung des ganzen Menschengeschlechts waren auch die Entdeckungen neuer Erdtheile und Handelswege, welche zu Ende des Mittelalters gemacht wurden. Christoph Columbus, der Sohn eines armen Tuchwebers in Christoph Genua, hatte schon in früher Jugend eine große Vorliebe zum See-leben gezeigt und im 14. Jahre genuesische Dienste genommen. Seine Amerika 1492. Bildung war eine sehr mangelhafte, und deshalb besuchte er zwischen 1467 1470 längere Zeit die gelehrten Anstalten von Pavia, um das Versäumte nachzuholen. Hier wurden Mathematik, Astronomie und Geographie seine Lieblingsstudien. Darnach suchte er Gelegenheit weitere Seereisen zu machen und fand sie. Nach einer Fahrt in das nördliche Meer, auf welcher er seine Kenntnisse anwandte und erweiterte, trat er in die Dienste eines ihm verwandten Seehauptmanns, welcher mit seinem schiffe bald gegen die Venetianer, bald gegen die Türken kreuzte. In einem hartnäckigen Gefechte gerieth das Schiff, auf welchem Columbus befehligte, in Brand. Er verlor jedoch die Geistesgegenwart nicht, stürzte sich ins Meer und erreichte schwimmend die portugiesische Küste. ^n Lissabon machte er Aussehen mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen. Auch verheiratete er sich daselbst mit der Tochter des Seehauptmanns Perestrello, welcher mehrere Entdeckungsreisen des Jnfanten Heinrich mitgemacht hatte. Seine Schwiegermutter theilte ihm Tagebücher und Karten ihres verstorbenen Mannes mit, in denen er mit Eifer stubirte. Schon lange war ihm die Kugelgestalt der Erde zum klaren Bewußtsein gekommen; dies erweckte in ihm die Ahnung, daß man gegen Westen einen direkten Seeweg nach Indien finden müsse, welches, wie er wähnte, stch_ nahe bis an die westliche Küste Europas erstreckt. In dieser Meinung bestärkte ihn die Thatsache, daß portugiesische Seefahrer zuweilen seltenes Rohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja sogar fremdartige Leichname über das Meer hatten treiben sehen. Mit besonderer Sorg-falt und Aufmerksamkeit sammelte und durchdachte er Alles, was aus seine Lieblingsidee Bezug hatte, und bat zunächst feine Vaterstadt um hinreichende Mittel, damit er eine Fahrt über den atlantischen Ocean unternehmen könne. Allein er ward abschlägig beschieden. Dagegen hörte er Hof von Lissabon, welcher sich in solchen Unternehmungen damals besonders hervorthat, seine Vorschläge mit der größten Aufmerksamkeit an, entlockte ihm sein ganzes Geheimnis und trug einem andern See-

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 51

1830 - Berlin : Reimer
51 die erste Völkerkultur. Von dieser Stelle, die fast in der Mitte der alten Welt gelegen ist, ging die Kenntniß der Erde aus. Den 'Phönikern lag Europa gegen Westen, da- rum nannten sie es Ereb, d. h. die Abendseite, Asia lag ihnen gegen Osten, darum nannten sie es Asi, d. h. die Morgensette. Daraus sind die Namen dieser beiden Erd- theile entstanden, die also Abendland und Morgenland, Occident und Orient, bedeuten, zwei Begriffe geographi- scher Raume, dir in dem Entwickelungsgänge des Men, schengeschlechs von hoher Bedeutung sind. Was die Grie- chen von Afrika kannten, nannten sie Lybien; den heutigen Namen erhielt dieser Erdtheil von den Römern und zwar kommt er zuerst beim Pomponius Mela vor, der im Jahre 50 n. Ehr. ein Lehrgebäude der Geographie schrieb. Bei- den Völkern war er der Süden, wie er auch noch heut zu Tage „der wahre heiße Süden des Erdballs ist. wie Rttter sagt, der am Südpol nicht zu suchen, sondern in der Cr- leuchtungsmitte des Planeten, wie die helle, heiße Mitte des Tages zwischen Morgen und Abend." Im Jahre 1492 fand Christoph Colombo die neue Welt, die von einem sei- ner Nachfolger in der Erforschung dieses Erdkheils, Ame- rigo Vespucci, Amerika genannt ward. Der fünfte Erd- theil ist in der Gestalt und Ausdehnung, wie wir sie jetzt kennen, größtentheils erst im Laufe des achtzehnten Jahr- hunderts gefunden worden; weil die meisten seiner Theile auf der südlichen Hemisphäre liegen (s.-Karte Nr. 1.) hat man ihn Australia, d. h. Südland genannt. §. 46. Quantitative Verhältnisse der Erd th eile. Afrika hat einen Flachenraüm Europa — — — Asia — — — Amerika — — —- Australia — — - — von 544700 d. Gcvrtm. — 108800 — — 882000 — — 067000 — — 100000 — Erläuterung 1. Der größte Erdtheil ist also Asta, der kleinste Australia. Dieser steht aber sehr nahe dem Erdtheil Europa, von dem er sich nur um etwa 90öö Geviertmeilen entfernt. Das kontinentale Australia be- greift 138000 Geviertmeilen, ist also um 30000 Ge- viertmeilen kleiner als Europa, mithin das kleinste Best- land der Erde. Asia ist 5 Mal so grvß als Europa und 6^ Mal so groß als das kontinentale Australia. Asia ist um > ..v. Dt-

6. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 336

1827 - Heidelberg : Winter
336 Asien. drrs, fien Griechen u. durch sie später dem übrigen Europa das Daseyn von Ostindien bekannt. Seleukne Nikaror"32o Kön. v. Syrien, der bis an d. Ganges vorgedrungen war, brachte nähere Kunde. Zwei Handels- straßen, über Aegypten u. Persien, für d ind. Maaren durch Karawa- nen, waren schon damals vorhanden. Die Aegvprer kamen bei ihren Eroberungen in Arabien u. Aethiopien 221 bis zur Insel Levlon n. an d. Sandes. Die Römer sandten vor u. nach Ehr. Geb. Schiffe wegen d. Handels nach Indien. Vom 7ten Jahrhundert an drangen d. Araber ein, eroberten die westl. Prov. Ostindiens u. kamen im ñten Iahrh. bis nach China. Marko Polo, aus Venedig, bereist ,269 Hinterindien u. d. Insel Sumatra, u. macht diese Lander mehr in Europa bekannt. Timur (Tamerlan), Beherrscher v. Dschaggatai, erobert 1397 Hindo- stán u. stürzt die Dynastie der pacanen, welche zu Ende des > 1 ten Jahr- hunderts von paran Lurrub, einem Afghanen, gegründet, ?oo Jahre regiert hatte. Oasko de Gama, landet 1/^9» auf d. vorderindischen Halb- insel u. dies Ereigniß macht den Anfang des Handels zur See nach Ost- indien. Daher, d. Herrscher von Kabul, ein Nachkomme Timur's, ero- bert 1519 Delhi u. beherrscht Hindostán, als Großmogul. Seine Nach- kommen erobern von -572 —92 Kaschmir, Bengalen u. Orissa. D.groß- mogul Aurengzeb erweitert von >666 — 1707 das Reich bis zum Caverft fluß in Dekan' u. andere große Provinzen, die er durch Statthalter re- gieren ließ. Unter seiner Negierung wurden durch einen Anführer der kriegerischen Mahrattenhorden, Sevadschi, 1674 d. Stamme derselben vereinigt u. so der Mabratkenstaar gegründet, v. welchem 172, ein Bra- mine als peischwa d. Oberhaupt wurde. Unter seinen schlaffen Nachfolgern ging 1739 Delhi durch Schach Nadir Ruli, u. andere Provinzen durch d. Mahratten verloren. Die Portugiesen besetzten unter Albuquerqpe 1602 vstl. u. westl. v. Dekan die Küsten'», bekamen später bedeutende Länder, dre ihnen 1697— 1740 die Holländer fast ganz, bis auf Goa abnahmen. Die Brirren, welche seit 1609 Madras, 1664 Bombai u. 1696 Lal- kurra erlangt hatten, kämpften mit den Franzosen, welche Chanderna- gor «.seit 1676 Pondicheri besaßen, um den Vorrang in Ostindien. Der Friede von >766 durch Lord Olive sicherte ihnen die Oberherrschaft. Sie kämpften nun mit Hvder 2tli, mit Oippo Sabed u. den Mahratten. D. Reich v. Mysore'wurde 1799 unterworfen, der Großmogul wurde 178z mit einem Gehalt zur Ruhe gesetzt u. d. Mahratten i8o3 u. >6,8 abhängig gemacht. Ein neuer Kampf der Engländer mit den Birmanen seit 1824, der für sie glücklich geführt ward,' verbürgt der engl, oftind. Compagnie, die alle diese Länder unter d. Schutze des Lönins besitzt, die Ausdehnung ihres Ungeheuern Gebietes u. ihre Herrschaft in Ost- Indien. ft. Gegenwärtiger Anstand. Ostindien (Vorderindien) enthält 69,865 sim. Grenzen: im N. Vucharei u. Tibet, im O. d. Bengal, u. Sindische Meerb. im S. Hinter- indien u. im W. Persien. D. Einwohnerzahl wird auf 162 Mill. geschäht, wovon 83 Mill. in den eigenrhüml. Besitzungen d. Britten leben, wäh- rend d. meisten übrigen unter dem Einflüsse von etwa 40,000 im Lande befind!. Engländern stehen. — Unter diesen befinden sich 114 Mill. Hin- dus (Ureinwohner oder eigentl. Indier), welche größtentheils noch ur- alte Gebräuche, Lebensart u. Religion haben. Sie machen d. feinsten Baumwollen- u. Seidenqewebe; ihre Hütten bestehen aus Bambusrohr u. Backsteinen; ihre Paläste u. Pagoden sind zierlich gebaut u. kostbar ausgeschmückt. Gesang, Musik, Tanze, Schachspiel, Tabak u. Betelkauen sind ihre Zeitvertreibe. Sie genießen großentheils nur Reis u. Früchte d. Pflanzenreichs u. enthalten sich d. Fleisches, schonen die Thiere u.sind

7. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 51

1827 - Heidelberg : Winter
51 Einleitung. neu Namen. Die Phönicier trieben Schifffahrt, erwarben sich Länderkunde, nannten Asien und Europa „Morgen- und Abendland," und von ihnen erhielten die Hebräer und spä- ter die Griechen viele Nachrichten. Homer gab 900 I. v. Ehr. die ältesten Berichte. Gleichzeitig lebten die Carthaginien- ser in Afrika, welches 600 I. v. Ehr. von Phönicier« und 450 v. Ehr. von Hanno, von Gades aus, umschifft worden seyn soll. Herodot beschreibt um die nämliche Zeit viele Länder. Der Indus wurde unter Darkus und das Land bis zum Ganges, 527 v. Ehr. durch Alexanders d. G. Kriegszug erforscht. Die Syrer beschifften etwa 250 v. Ehr. das Caspische Meer. Die Aegyp ter eroberten i. I. 221 Theile von Aethiopien und Ara- bien, und kamen bis zur Insel Ceylon und an den Ganges. Die Römer lernten die Länder, die sie erobert hatten, genau ken- nen, ihre Schiffe giengen nach Indien und in die Nordsee, v. und n. Ehr. Die Araber kamen in Asien bis an den Gan- ges und vom caspischen Meere an bis nach China von 700 n. Ehr. an. Die Normanner fuhren 900 n. Ehr. ins weisse Meer, kannten Island, Grönland und etwas von der östl. Küste von Nordamerika. Die Kreuzzüge brachten manche Länder- kunde nach Europa. Durch den Heidenbekehrer Carpini und den Niederländer Ruisbrook wurde die große Tartarei und Mongolei und durch Marco Polo aus Venedig, Hinterindien, die Insel Sumatra, China und Japan im i5ten Jahrhundert mehr bekannt.— Durch die Erfindung des Comp asses wurde das Feld der Entdeckungen mächtig erweitert. Christoph Ko- lumbus, ein Genueser, entdeckte 1492 Amerika, Vas ko de Gama, ein Portugiese, 1496 den Seeweg um Afrika nach Ostindien. Die nordöstl. Küste von Nordamerika wurde von den Britten 1497 durch den Venezianer Cabot entdeckt. Ma- gellan segelte 1520 um die Südspitze von Amerika, durchs große Weltmeer nach Ostindien. Die Russen entdeckten 1648 die Behringsstraße, und erforschten die nordöstl. Küste von Asien und die nordwestl. Küste von Amerika. Das Südmeer wurde nun von mehreren europäischen Seefahrern vielfältig durch- schifft; Holländer entdeckten 1666 Neuholland. Cook (spr. Cuuk), ein Engländer, Förster, ein Preusse, de la Perouse, ein Franzose, v. Krufenstern, ein Russe, Alexander v. Hum- bold, ein Preusse, und G. H. v. Langsdorf, aus Baden, und mehrere andre erwarben sich vorzügliche Verdienste, durch neuere Entdeckungen und wissenschaftliche Darstellungen der D 2

8. Theil 2 - S. 145

1867 - Breslau : Max
Folgen der Kreuzzüge. 143 nueser und Pisaner wurden zwar auch von den Griechen be- günstigt, aber die Venetianer behielten doch eine Zeitlang das Uebergewicht. — Eben solche Freiheiten erhielten die Venetianer in den von den Kreuzfahrern eroberten Ländern in Asien, so daß jene Zeit für sie eine recht eigentlich goldene war. Ihre Handelsschiffe bedeckten alle Theile des mittelländischen Meeres, und indem sie für schweres Geld Pilgrime von Frankreich und Italien nach Palästina übersetzten und dafür die Producte Asiens zurückführten, verdienten sie ansehnliche Summen. Um nun beu Handel mit dem Btorgenlande bequemer treiben zu können, legten sie bei Conftantinopel, auf Candia, Corfu, Morea und an an- dern Küsten Colonien an; sie befuhren das schwarze Meer, er- bauten eine Stadt an der Mündung des Don, das jetzige Asow, und holten von hier die Waaren, die dahin aus dem mittlern Asien auf Kameelen gebracht wurden. Ueber diese großen Er- folge wurden die Genueser eifersüchtig und fingen mit ihnen einen langen und hartnäckigen Krieg an. Am Ende erhielten die Genueser von dem griechischen Kaiser die Vorstadt Pera bei Conftantinopel eingeräumt; die Venetianer wurden dagegen aus Conftantinopel vertrieben, behielten aber doch das Recht, für Miethsgeld hier Wohnungen zu suchen. Eben so setzten sich auch die Genueser am schwarzen Meere fest und wurden hier bald mächtiger als die Venetianer, die sich aber wenigstens nicht ganz verdrängen ließen. So wie diese in Asow ihre Niederlassung hatten, so setzten sich die Genueser in der Krimm in Caffa fest, wo das Pelzwerk des Nordens und die seidenen und baum- wollenen Gewänder der Perser, so wie die Südfrüchte und Ge- würze Indiens zusammentrafen. Die letzteren wurden aber in noch größerer Menge nach Aegypten gebracht, von hier durch die thätigen Venetianer abgeholt und durch sie über ganz Europa verbreitet. Eben so schlossen Venedig, Pisa und Genua mit den sarazenischen Fürsten Nordafrikas Handelsbündnisse: mit Tunis, Tripolis und andern. Ueberall, wie hier, arbeiteten alle drei einander neidisch entgegen. Die Folge davon war, daß Pisa zu- erst, späterhin Genua unterlag. Venedig blieb Sieger bis in die Zeit, wo die Entdeckung neuer Handelswege auch ihm den Vor- theil, der Vermittler zwischen Europa, Asien und Afrika zu sein, aus den Händen wand. Aber auch der Land Handel wurde durch die Krenzzüge recht blühend. Da der betretenste Weg der Kreuzfahrer längs

9. Theil 2 - S. 302

1867 - Breslau : Max
Zoo Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. dein, Gold und Edelsteine, die feinste Wolle und Baumwolle und unzählige andere Dinge wurden von dorther nach Europa ge- bracht. Aber man kannte keinen Weg dahin zu Wasser; denn um Afrika herum fahren zu wollen, fiel Keinem ein, theils weil man nicht wußte, wie weit sich dieser Erdtheil nach Süden erstreckte, theils weil alle Welt glaubte, man könne wegen der fürchterlichen Hitze gar nicht über die Linie fahren, ohne zu verbrennen. Bei diesem Glauben beruhigte man sich, und so mußten also die in- dischen Waaren aus einem andern Wege zu uns gebracht werden. Aber die europäischen Kaufleute reisten nicht selbst hin; denn die Araber hatten alle Länder, die dazwischen lagen, Aegypten, Ara- bien, Persien u. s. w- inne und ließen die Europäer nicht leicht durch, um nicht die Vortheile des Handels zu verlieren. So war also der ganze indische Handel in den Händen der Araber, die nach Indien fuhren, die Waaren auf ihre Schiffe luden und nach Aegypten führten. Hier packten sie dieselben aus, und ließen sie nach Alexandrien auf Kameelen führen. Nach dieser Stadt aber kamen die Venetiauer, Genueser, Pisaner und andere italienische Kaufleute, holten die köstlichen Waaren ab und verführten sie nach Europa. Aber zu Anfange des 15. Jahrhunderts (zu der Zeit Karls Vi. und der Jsabeau) lebte in Portugal König Johann I. Dessen dritter Sohn hieß Dom Henrique oder Heinrich; wegen seiner ausgezeichneten Liebe zur Schifffahrt und zu Entdeckungen nannte man ihn nachher Heinrich den Seefahrer. Dieser Prinz hatte eine große Sehnsucht, die südlich liegenden Länder kennen zu lernen; denn über Fez und Marokko hinaus kannte man von Afrikas Westküste nichts. Einmal schickte er einen erfahrenen Seemann, Perestrello, mit einem Schiffe aus, welches an dieser Küste hinsegeln sollte, um zu sehen, wie weit man da wohl kom- men könnte. Aber ein Sturm warf es nach einer Insel, die man noch nicht gekannt hatte und Porto Santo nannte. Das war 1418. Von hier sahen die Schiffer südlich am Horizonte eine graue Wolke; da sie immer auf Einem Flecke blieb, bemerk- ten sie, daß es etwas Anderes sein müßte. Sie schifften darauf zu und entdeckten — die Insel Madeira. Sie war ganz und gar mit Wald bedeckt. Um freies Land zu bekommen, zündeten sie den Wald an, konnten aber den Brand nicht wieder löschen, und nun brannte es sieben ganzer Jahre lang, bis die ganze Insel kahl war. Das war freilich sehr schade; aber dafür war

10. Theil 2 - S. 304

1867 - Breslau : Max
302 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. aus zurückgeführt zu werden, da sie schon seit mehrern Tagen kein Land mehr sahen; denn Diaz war, ohne es zu wissen, schon über die Südspitze von Afrika hinaus. Alle Vorstellungen halfen bei dem unklugen Schiffsvolke nichts; er mußte umkehren. Aber das war ihm zum Heil; denn er fand aus diesem Wege — die gesuchte Südspitze, die er, wegen der ausgestandenen Stürme, das stürmische Vorgebirge nannte. Als er aber zurückgekehrt war und dem Könige Bericht abstattete, rief dieser aus: „Nein! es soll das Borgebirge der guten Hoffnung heißen; denn nun ist Hoffnung da, auch den Weg nach Indien zu finden." Dies geschah 1486. Der gläubige König hatte Recht. Die Hoffnung war nicht nur da, sondern sie wurde auch erfüllt, aber erst, nachdem eine andere, noch weit wichtigere Entdeckung gemacht worden war. Das war die von einem ganz neuen Erdtheile, von Amerika. Doch ehe wir diese erzählen, mag noch erwähnt werden, daß auch ein Deutscher sich zu jener Zeit als Seefahrer und Reisebeschrei- der berühmt gemacht hat, Martin Behaim ans Nürnberg. Da er ein berühmter und oft erwähnter Mann ist, so mögen hier einige Nachrichten von ihm stehen. Martin Behaim war eines geachteten Rathsherrn in Nürn- berg Sohn und lernte in den Jünglingsjahren die Handlung. Nachdem er eine Zeitlang in Salzburg gelernt hatte, ging er nach Venedig, dann nach Mecheln in den Niederlanden, trieb hier Tuchhandel und bereiste mehrmals die Messe in Frankfurt am Main. Dabei war er ein thätiger, wißbegieriger Kops und lernte auch Mathematik, die ihm nachher gar sehr zu statten kam. In Mecheln und besonders in Antwerpen, wohin er auch oft reisen mußte, wurde er mit mehrern Leuten bekannt, die aus den azo- rischen Inseln wohnten; denn aus diesen Inseln hatten sich viele Leute aus Flandern niedergelassen. Er hörte von ihnen erzäh- len, wie es dort ganz anders als im Norden sei, und wie thätig der König von Portugal Schiffe aus Entdeckungen aussende. Da erwachte in ihm, der schon immer ein Freund von Reisen ge- wesen war, eine solche Reiselust, daß er mit ihnen nach Portugal, ging. Seine Kenntnisse empfahlen ihn hier dem Könige Johann Ii., und dieser schickte ihn und noch einen portugiesischen Seemann längs der afrikanischen Westküste auf Entdeckungen aus. Wie wunderte sich Behaim, als er endlich so weit kam, daß zu Mit- tage sein Schatten nach Süden fiel, statt bei uns nach Norden!
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TM Hauptwörter (200)200

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